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19. März - 1. April 2019

12 Arbeitsrecht & mehr Jobwoche.de

Aus dem Arbeitsrecht

 Darf ein Arbeitgeber den Arbeits-                                               Anruf beim

 vertrag nachträglich befristen?                                                 alten Chef

   Ein unbefristeter Vertrag bringt für Arbeitnehmer Sicherheit.                 Dürfen Arbeitgeber die Zeugnisse
   Doch gilt dieses unbefristete Anstellungsverhältnis für
   immer - oder kann ein Arbeitgeber das Anstellungsverhältnis                   Motivationsschreiben, Le-     Darf ein Unternehmen die
   im Nachhinein noch befristen?                                                 benslauf, Arbeitsproben und   Angaben in Zeugnissen
                                                                                 Zeugnisse - als Bewerber      überprüfen?
   «Das ist zwar selten, aber grundsätzlich möglich», sagt Peter Meyer,          gibt man meistens freiwllig
   Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin und Mitglied des                        jede Menge Informationen      Grundsätzlich gilt: «Wenn der
   Geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft                        über sich preis. Nicht jedem  Bewerber beim Einreichen sei-
   Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein. Eine entsprechende                    Arbeitgeber reicht das, was   ner Unterlagen seine Zustim-
   Regelung enthält das Teilzeit- und Befristungsgesetz. Darin gibt es           er in der schriftlichen       mung gibt, dass Angaben
   einen Katalog verschiedener Sachgründe für Befristungen. Liegt einer          Bewerbung bekommt, um         gegebenenfalls vom Unter-
   dieser Sachgründe vor, könne ein Arbeitgeber auch einen unbefriste-           einen potenziellen Ange-      nehmen auch durch Rückfra-
   ten Arbeitsvertrag befristen, erklärt der Fachanwalt.                         stellten komplett einschät-   gen bei früheren Arbeitgebern
                                                                                 zen zu können.                überprüft werden können,
   Meyer gibt ein Beispiel: Ein typischer Fall wäre etwa, wenn ein
   Arbeitnehmer sich noch in der Probezeit befindet und gleichzeitig ein
   anderer Mitarbeiter für eine Zeit lang ausfällt. Etwa, weil er in Elternzeit
   geht, ein Sabbatical einlegt oder für ein Jahr im Rahmen einer
   Entsendung ins Ausland geht.

   Ist sich der Arbeitgeber nicht sicher, ob er den Arbeitnehmer nach
   Ablauf der sechs monatigen Probezeit wirklich unbefristet beschäfti-
   gen will, kann er ihn dann als Vertreter für den ausfallenden
   Mitarbeiter einsetzen. Dazu muss ein neuer befristeter Arbeitsvertrag
   abgeschlossen werden, der den bislang unbefristeten Vertrag ersetzt.
   «Weil diese Position nur für eine festgelegte Zeit zu besetzen ist, kann
   der Arbeitsvertrag in solchen Fällen sachlich gerechtfertigt befristet
   werden», erklärt der Fachanwalt.

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