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4. - 17. April 2017

6 Hintergrundwissen Jobwoche.de

Umfrage                                                                 Auch Chefs sind Menschen mit Stärken
                                                                        und Schwächen. Wer erkennt, zu wel-
Die zufriedensten Arbeitnehmer                                          chem Cheftyp der eigene Vorgesetzte
                                                                        gehört, erleichtert sich das Arbeitsleben
Europas leben in Deutschland
                                                                                           Foto: studiostoks - Fotolia.com
In keinem anderen europäischen Land geben so viele
Menschen an, mit ihrem Job zufrieden zu sein, wie in der                Sechs
Bundesrepublik. Das zeigt die aktuelle Studie „DIE ZEIT IST             Chef-Typen
REIF. GLÜCKLICH ARBEITEN." des Personaldienstleisters
Robert Half – die neben Deutschland in sieben weiteren                  und wie Sie mit ihnen a
Staaten durchgeführt wurde.
                                                                        Es gibt Kumpel-Chefs und eitle      rät der Karrierecoach aus Appel.
Was macht Arbeitnehmer glücklich im Job? Aus 18 Einflüssen auf          Chefs - und alle wollen etwas
die Zufriedenheit im Job zeigt die Studie „DIE ZEIT IST REIF.           anderes von ihren Mitarbei-         Der Kumpel
GLÜCKLICH ARBEITEN“: Vor allem Fairness und Respekt sind                tern. Eigentlich bräuchte man       Er meint es gut mit allen und hat
Mitarbeitern wichtig. Ist das erfüllt, geben Arbeitnehmer drei Mal so   eine kleine Gebrauchsanwei-         immer ein offenes Ohr. “Dieser
häufig an, glücklich zu arbeiten. Daran mangelt es aber oft: Nur        sung zu jedem Vorgesetzten.         Chef ist wie ein Beichtvater“, sagt
rund zwei Drittel der Befragten empfinden Respekt und Fairness          Weil die aber nun einmal nicht      Management-Berater Roland
im Job (67 %).                                                          beiliegt, kann man zumindest        Jäger aus Wiesbaden. Das klingt
                                                                        überlegen, was für ein Typ der      so, als könnten Angestellte mit
Ähnlich sieht es bei den Themen „Freiheit“ und „Identifikation“ aus:    eigene Vorgesetzte eigentlich       ihm prima zusammenarbeiten.
Wer das Gefühl hat, bei der Arbeit er selbst sein zu können oder        ist. Eine kleine Cheftypologie.     Aber wenn sich der Vorgesetzte
stolz auf seinen Arbeitgeber ist, geht mit einer um 2,4 und 2,3 Mal                                         immer nur Probleme anhört,
höheren Wahrscheinlichkeit glücklich zur Arbeit. Doch auch diese        Der Bremsklotz                      anstatt auf Lösungen zu drän-
beiden Einflüsse sind im Vergleich zu den anderen Faktoren sel-         Es gibt Chefs, die finden in jeder  gen, geht nichts voran. Der
tener ausgeprägt: Auf ihren Arbeitgeber sind lediglich 60 % stolz       Suppe ein Haar - und wenn nicht,    Karriereberater Heinz-Jürgen
und nur 62 % erleben persönliche Freiheit am Arbeitsplatz.              dann suchen sie weiter. “Solche     Herzlieb rät: “Bei einem solchen
                                                                        Chefs zaudern, grübeln und kön-     Chef muss man alle Entschei-
Die Folge: Ein Viertel der Befragten (26 %) erwägt, den Job in den      nen sich einfach nicht entschei-    dungen gut vorbereiten, damit er
kommenden sechs Monaten zu verlassen. Eine Herausforderung,             den“, sagt Martin Wehrle,           sie nur noch abnicken muss.“
wie Sven Hennige weiß – und zwar nicht nur für die Mitarbeiter          Karrierecoach aus Appel bei
selbst: „Unzufriedenheit am Arbeitsplatz hat auch Nachteile für den     Hamburg. Das Problem ist, dass      Der Wattebausch
Arbeitgeber. Wird sie nicht früh erkannt, leidet die Produktivität und  am Ende die ganze Abteilung als     “Das sind Chefs, die wollen nir-
das Engagement des Einzelnen, aber ebenso des Teams darun-              verschlafen gilt und die eigenen    gendwo anecken“, erklärt Herz-
ter. Denn häufig müssen die Kollegen die unerledigten Aufgaben          Karrierechancen den Bach her-       lieb. “Wenn jemand mit einem
oder mangelnde Ergebnisse des unmotivierten Mitarbeiters kom-           unter gehen. Deshalb sollten        Anliegen zu ihnen kommt, versi-
pensieren. Hier sollten Unternehmen dringend handeln.“                  Mitarbeiter versuchen, diesen       chern sie, dass sie sich darum
                                                                        Chef von unten zu führen und zu     kümmern - und lassen es dann
Job-Zufriedenheit hängt von der Wahl des richtigen Arbeitgebers         Entscheidungen zu ermuntern,        unauffällig versickern.“ Da helfe
ab. Weiterhin hat die Studie untersucht, wer für das Glück am
Arbeitsplatz verantwortlich ist. Zwar sieht knapp die Hälfte der
Befragten (46 %) die Verantwortung gleichermaßen verteilt: Mehr
als jeder Dritte erwartet allerdings vom Unternehmen, für das
Glück am Arbeitsplatz zu sorgen.

„Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen dazu beitragen, dass die
Arbeit zufriedenstellend ist“, meint Sven Hennige. „Beide Seiten
sollten wissen, was ihnen wirklich wichtig ist und das auch ehrlich
kommunizieren. Einen wichtigen Grundstein für zufriedene
Mitarbeiter legen Arbeitgeber deshalb bereits im Rekrutierungs-
prozess. Indem Unternehmen ihre Anforderungen und
Erwartungen von Anfang an klar benennen, fühlen sich Bewerber
fair und respektvoll behandelt. Das erhöht nicht nur die
Wahrscheinlichkeit, dass der richtige Kandidat zusagt. Es führt
auch dazu, dass sich der Mitarbeiter schnell wohl fühlt und moti-
vierter, innovativer und produktiver arbeitet“, so Hennige.
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