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                                                                                                               Jobwoche.de

Rat & Tat

Freund bewirbt sich im
Unternehmen: Mit Offenheit
Konflikte vermeiden

  Heilbronn (dpa/tmn) Man hat die gleiche Ausbildung gemacht
  oder sich in der Branche kennengelernt: Es ist nicht unwahr-
  scheinlich, dass ein Bewerber sich beim Arbeitgeber eines
  Freundes vorstellen will. In eine Zwickmühle können
  Mitarbeiter geraten, wenn sich der Bekannte oder Freund
  dann Hilfestellung bei der Bewerbung oder später im Job
  erhofft. In solchen Fällen rät Business-Coach Carolin Lüdemann
  zu Offenheit: «Konflikte werden am besten vermieden, indem man
  im Vorfeld miteinander spricht und klärt, wie man mit dieser
  Situation umgeht», lautet ihre Empfehlung. Falsche
  Erwartungshaltungen könnten so aus dem Weg geräumt werden.
  Grundsätzlich ist Lüdemann der Ansicht: «Es spricht nichts dage-
  gen, dass Freunde beim gleichen Arbeitgeber arbeiten.» In vielen
  Unternehmen werde sogar darum gebeten, dass man den
  Arbeitgeber auch Bekannten empfiehlt. Wird daraus eine
  Anstellung, winkt in manchen Fällen sogar eine Belohnung von
  Seiten des Betriebs.

Statt Kündigung
Wann ein Aufhebungsvertrag die richtige Lösung sein kann

Schnell raus aus dem alten Job:      nem bisherigen Arbeitgeber auf       Kündigung sind - also eine           muss der Arbeitgeber einen trifti-
In einem solchen Fall kann ein       einen Aufhebungsvertrag einigen.     Schwangerschaft oder eine            gen Grund nennen, warum er den
Aufhebungsvertrag Vorteile ge-                                            Schwerbehinderung. Ist es also       Mitarbeiter entlassen hat. Beraten
genüber einer Kündigung ha-          Aber was unterscheidet ihn von       der Arbeitgeber, der einen Aufhe-    lassen können sich Arbeitnehmer
ben. Aber längst nicht immer ist     einer Kündigung? «Eine Kündi-        bungsvertrag anbietet, und willigt   bei Anwälten für Arbeitsrecht oder
es der beste Weg. Die wichtigs-      gung ist eine einseitige Sache, ein  der Beschäftigte ein, verzichtet er  bei einer Gewerkschaft.
ten Regeln.                          Aufhebungsvertrag nicht», erklärt    auf zentrale Arbeitnehmerrechte.
                                     Johannes Schipp, Fachanwalt für                                           Wie die BDA erklärt, ist es ebenso
Ein Beschäftigungsverhältnis be-     Arbeitsrecht aus Gütersloh. Bei      «Betroffene Arbeitnehmer sollten     möglich, dass ein Beschäftigter
enden? Das geht nicht nur mit        einem Aufhebungsvertrag verein-      sich von Experten beraten lassen,    seinem Arbeitgeber einen Aufhe-
einer Kündigung. Auch ein Auf-       baren Arbeitgeber und Arbeitneh-     bevor sie unterschreiben», rät       bungsvertrag anbietet. Dies kann
hebungsvertrag ermöglicht es         mer einvernehmlich, ein bestehen-    Tjark Menssen, Leiter der Rechts-    sinnvoll sein, wenn der Mitarbeiter
Arbeitgebern und Arbeitnehmern,      des Arbeitsverhältnis zu beenden.    abteilung beim Rechtsschutz des      sich eines Fehlverhaltens bewusst
einen Schlussstrich zu ziehen. Es    Eine Kündigungsfrist muss dabei      Deutschen Gewerkschaftsbunds         ist und somit einer Kündigung
kann die Firma sein, die einem       nach Angaben der Bundesvereini-      (DGB). Das lohnt sich vor allem,     zuvorkommen möchte.
ihrer Mitarbeiter einen Aufhe-       gung der Deutschen Arbeitgeber-      wenn der Betroffene gegen einen
bungsvertrag anbietet - zum          verbände (BDA) nicht eingehalten     Aufhebungsvertrag ist und eigent-    «Damit ein Aufhebungsvertrag
Beispiel, weil das Unternehmen       werden. Somit kann das Beschäfti-    lich weiter in seinem Unternehmen    wirksam ist, muss er schriftlich
umstrukturiert wird. Die andere      gungsverhältnis sehr kurzfristig     beschäftigt bleiben möchte.          erfolgen und von beiden Seiten
Variante: Ein Arbeitnehmer hat       auslaufen. Anders als bei einer                                           unterschrieben werden», erläutert
einen neuen Job gefunden und         normalen Kündigung hat der           Es kann dann günstiger sein,         Schipp und verweist auf Paragraf
soll bei seinem künftigen Arbeit-    Betriebsrat kein Mitspracherecht.    wenn sich der Arbeitnehmer kündi-    623 des Bürgerlichen Gesetzbuch-
geber so schnell wie möglich                                              gen lässt und dann gegen die         es (BGB). Mündliche Vereinbar-
anfangen. In einem solchen Fall      Keine Rolle spielen auch Kriterien,  Kündigung klagt. Damit die Kün-      ungen haben keinen Bestand.
kann der Beschäftigte sich mit sei-  die ein besonderer Schutz vor        digung vor Gericht Bestand hat,      Aufhebungsverträge per E-Mail
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