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                                                                                                      22. Jan. - 4. Febr. 2019








                                                                  Nie  klingelt  das  Telefon:  Boreout-Betroffene  haben  nicht
      Dit & Dat                                                   zu viel, sondern zu wenig zu tun. Auch das kann auf Dauer
                                                                  krank machen.              FOTO: MONIQUE WÜSTENHAGEN


      Bewerbungen abends senden


      E-Mail-Bewerbungen sollten Berufstätige am Wochenende oder
      am frühen Abend verschicken. Während der Arbeitszeit werden
      sie besser nicht versendet, warnt Sabine Neumaier, Berufsbera-
      terin  in  Berlin.  Beim  künftigen  Chef  könne  sonst  schnell  der
      Eindruck entstehen, dass der Arbeitnehmer öfter einmal bezahlte
      Arbeitszeit  für  private  Erledigungen  nutzt.  Ideal  sei,  E-Mail-
      Bewerbungen  unter  der  Woche  zwischen  18.00  und  1.00  Uhr
      abends  zu  verschicken.  Noch  später  sei  unüblich.  „Das  wirkt
      schnell chaotisch und unkonzentriert.“

      Eigenlob stinkt nicht immer


      Eigenlob stinkt? Dieses Sprichwort gilt in Feedback-Gesprächen
      nicht. Im Gegenteil: Mitarbeiter sollten sich dabei nicht scheuen,
      den  Chef  auf  die  eigenen  Erfolge  hinzuweisen.  „Vorgesetzte
      haben oft nicht vor Augen, was der Einzelne geleistet hat“, sagte
      der Karrierecoach Wilfried Braig. Bei den Gesprächen sei es des-
      halb für Mitarbeiter immer von Vorteil, den Chef selbst noch ein-
      mal ins Bild zu setzen. Am besten sei es, den flüssigen Vortrag
      der eigenen Leistungen vorher zu üben.
                                                                Langeweile
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                                                                Wenn Unterforderung krank macht:



                                                                Berlin - Viele Beschäftigte kla-  Boreout  entsteht  durch  zu
                                                                gen  über  Arbeitsverdichtung  wenige  oder  falsche  Aufgaben.
                                                                und  Überlastung.  Was  kaum  Dabei  gehe  es  keineswegs  um
                                                                jemand  weiß:  Auch  das  Ge-  Faulheit,  sagt  Rothlin.  Er  nennt
                                                                genteil kann Arbeitnehmern zu  das die «Mär des süßen Nichts-
                                                                schaffen  machen.  Wer  zu  we-  tuns».  «Es  gibt  Leute,  die  sind
                                                                nig zu tun hat und im Job dau-  faul.  Die  gehören  entlassen.»
                                                                erhaft  unterfordert  ist,  kann  Boreout-Betroffene  würden  hin-
                                                                krank werden. Boreout nennen  gegen  in  die  Situation  hinein-
                                                                Forscher dieses Phänomen.     manövriert.
                                                                  Auch  wenn  es  sich  zunächst  Nichtstun strengt an
                                                                traumhaft  anhört,  den  ganzen
                                                                Tag im Job auf der faulen Haut  So  war  es  auch  bei  Torsten
                                                                zu liegen: Den Betroffenen geht  Gottschall.  Er  hatte  eigentlich
                                                                es  oft  richtig  schlecht.  Boreout  immer gut zu tun in seinem Job.
                                                                betrifft  häufig  Verwaltungs-  oder  In  der  Behindertenarbeit  einer
                                                                Dienstleistungsjobs,  in  denen  städtischen  Verwaltung  gab  es
                                                                Aufgaben  wegrationalisiert  oder  für ihn selten Leerlauf. Bis seine
                                                                durch  Software  erledigt  werden,  Vorgesetzte  ihn  2005  ins  Con-
                                                                sagt  der  Schweizer  Unterneh-  trolling  zwangsversetzte.  «Die
                                                                mensberater Philippe Rothlin. Er  wollte  mich  loswerden»,  erzählt
                                                                beschäftigt sich schon lange mit  Gottschall.  Der  Sozialwissen-
                                                                dem Phänomen.                 schaftler versteht nur wenig von
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