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8. - 21. Januar 2019 Ratgeber
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Tipps & Tricks
Kritik am Chef ist beim
Jobabschied unangebracht
Berlin - Beim Abschied in der Firma dem Chef ein paar kriti-
sche Worte sagen? Das sollten sich Mitarbeiter auf jeden
Fall verkneifen. Auch auf Facebook und Twitter lassen
Beschäftigte besser keine Luft ab. «Man weiß nie, was in
einem Jahr ist, vielleicht tut einem dann leid, was man
gesagt hat. Das Internet vergisst nicht», sagt Wirtschafts-
psychologin Kerstin Till vom Berufsverband Deutscher
Psychologinnen und Psychologen. Ob zum Abschied die
Kollegen in die Kneipe eingeladen werden, hängt davon ab,
wie gut das Verhältnis war. «So etwas ergibt sich automa-
tisch», meint die Psychologin.
Wer keine Lust hat, mit seinen Kollegen nach dem offiziellen
Abschied noch etwas zu unternehmen, sollte es auch nicht
erzwingen. Einen Kuchen mitzubringen, hält sie für eine gute
Idee: «Es gehört dazu, den Kollegen etwas Gutes zu tun». Denn
meistens hinterlassen Mitarbeiter, die den Arbeitsplatz wech-
seln, nicht nur eine emotionale Lücke. Auch die Arbeit der
Kollegen ist nach dem Abschied erstmal schwierig, wenn der
Ersatz noch gefunden werden muss.
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Nein sagen
Stopp-Signale setzen
Das Gespräch mit Mit dem Vorgesetzten
Kollegen suchen sprechen
Wer herausgefunden hat, wo die Nicht immer sind Gespräche mit
Probleme liegen, sollte in einem Kollegen fruchtbar. Dann bleibt
nächsten Schritt die Kollegen nur die Unterhaltung mit dem
ansprechen, die gerne Arbeit Vorgesetzten. «Sagen Sie, dass
abwälzen. Dafür macht man am die Abläufe im Team Sie in Ihrer
besten einen Gesprächstermin, Arbeit behindern und bitten Sie
damit der andere Zeit und Ruhe um Klärung», rät Götze. Keine
hat. «Gut ist, schon eine Lösung Lösung ist das natürlich, wenn
anbieten zu können, das macht Mitarbeiter gegenüber dem Chef
die Sache konstruktiver», rät Hof. Grenzen setzen müssen. In die-
Gibt es keine Lösung, bleibt nur sem Fall hilft es, klar zu signali-
übrig, klare Ansagen zu machen: sieren, dass man grundsätzlich
«Sagen Sie, dass Sie gerne hel- alles gerne machen würde, dann
fen, wenn Not am Mann ist, aber aber die Qualität leidet und
auch sehen müssen, dass Ihre Aufgaben liegenbleiben. Solche
eigene Arbeit fertig wird, und Konsequenzen aufzuzeigen, lie-
dass Sie zukünftig nicht immer fert eine gute Grundlage für
einspringen können.» Veränderungen.