Page 8 - Jobwoche
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3. - 16. April 2018
8 Arbeitsrecht & mehr Jobwoche.de
Tipps & Co. Damit Eltern die Zur
ersten Babyjahre in
An Kündigungsfrist gebunden stressfrei meistern
können, sieht der Frühe
Kündigungsfristen in Arbeitsverträgen gelten für beide Gesetzgeber die mit Z
Seiten - für den Chef also ebenso wie für den Mitarbeiter. Elternzeit vor.
Deshalb kann der Arbeitnehmer den Vertrag nicht einfach Dieser besondere
so frühzeitig beenden, sagt Peter Meyer, Fachanwalt für Zeitraum hilft den
Arbeitsrecht und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Eltern dabei, ihre
Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein. Arbeitszeiten
an die
In manchen Branchen sind die beiderseits bindenden Betreuungs-
Kündigungsfrist sogar erheblich länger als die gesetzlichen zeiten für das
Kündigungsfristen. «Für die Arbeitgeber geht es dann darum, kleine Kind
begehrte Fachkräfte an sich zu binden», erklärt Meyer. «Häufig anzupassen,
flankiert man das dann noch mit Vertragsstrafen oder einem ohne dass
nachvertraglichen Wettbewerbsverbot.» Das klingt drakonisch. ein Jobver-
Aber ohne zusätzliche Hürden ist eine Kündigungsfrist im lust droht.
Vertrag oft kein Hindernis für wechselwillige Arbeitnehmer.
Denn was soll der Arbeitgeber machen, wenn jemand sofort FOTO: FOTOLIA
weg will - ihn rauswerfen?
Arbeitnehmern rät Meyer deshalb: Klar sagen, dass man zu
einem früheren Zeitpunkt raus will, als es die Frist erlaubt. «Der
Arbeitgeber muss sich das dann überlegen», sagt er. «Will der
Arbeitgeber bei diesem Arbeitnehmer, der keine Lust mehr zu
arbeiten hat, an der Kündigungsfrist festhalten oder lässt er ihn
vorzeitig ziehen?» Theoretisch gibt es für Arbeitnehmer auch
noch die Möglichkeit der fristlosen Kündigung - etwa dann,
wenn eine Fortsetzung der Arbeit für den Mitarbeiter unzumut-
bar wäre. Genau wie bei der fristlosen Kündigung durch den
Arbeitgeber sind die Hürden dabei aber sehr hoch.
«Du» in Stellenanzeigen
Nur 32 Prozent der Fach- und Führungskräfte in
Deutschland finden eine Du-Ansprache in Stellenanzeigen
gut. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage.
63 Prozent der 509 Teilnehmer gaben demnach an, dass sie ANZEIGE
das traditionelle Siezen als seriöser und respektvoller empfin-
den. Für andere Berufsgruppen schließen die befragten Fach-
und Führungskräfte das «Du» allerdings nicht aus: Bei der
Anrede von Praktikanten oder Auszubildenden in Stellenan-
zeigen halten 53 Prozent der Befragten das Duzen durchaus
für akzeptabel.
Suche nach Sinn im Job
Sogenannte Millenials wollen vor allem einen Job, der
Spaß macht und sinnvoll erscheint. Die Rahmenbedingun-
gen sollten verlässlich sein und die Arbeitsplatzsicherheit
hoch. Ein überdurchschnittlicher Verdienst ist Mitgliedern
der Generation Y dagegen weniger wichtig, genau wie das
Image oder die Bekanntheit des Arbeitgebers. Als
Millennials oder Generation Y bezeichnet man die zwischen
1981 und 1995 Geborenen, manche Forscher beziehen auch
Jahrgänge bis 2000 mit ein. Quelle:Instituts für Angewandte Arbeitswissenschaft (IfaA)