Page 6 - Jobwoche
P. 6
6 Ratgeber 14. - 27. November 2017
Jobwoche.de
Tipps & Co.
Karriere als Einzelgänger: Auch Die größte Hürde gleich
am Anfang: Einen guten
ruhige Typen können teamfähig sein Einstieg für das
Anschreiben zur
Nicht jeder Mensch ist eine Plaudertasche - das gilt auch im Bewerbung zu finden,
Berufsleben. Eine Karrierebremse ist das nicht unbedingt, mit ist eine echte
einer Einschränkung: «Teamfähigkeit ist ein absolutes Muss», Herausforderung.
sagt Julia Siems, Beraterin in Düsseldorf bei der Karrierebe-
ratung Von Rundstedt. Das ist im Berufsleben so, privat aber FOTO: CHRISTIN KLOSE
auch. Überall muss man sich einfügen, Kompromisse
schließen und sich auch mal selbst reflektieren. ANZEIGE
Doch das können zum Glück auch die eher stillen Wasser. Darauf
weist Thomas Röser vom Deutschen Verband für Bildungs- und
Berufsberatung hin. «Teamfähig zu sein, bedeutet nicht, ständig mit
allen Kollegen bestens auszukommen, sich anderen kompromiss-
los unterordnen zu müssen, sich für seine Meinung zu schämen
oder gar seine eigene Persönlichkeit aufzugeben.»
Vielmehr ist jemand teamfähig, der oder die sich in einer Gruppe
einordnet, sich an Abmachungen hält und mit Gleichgestellten auf
Augenhöhe kommuniziert. Hinzu kommen weitere Faktoren:
Respekt für die Meinungen anderer, Rücksichtnahme,
Kritikfähigkeit.
An erster Stelle steht aber natürlich, dass man mit anderen auf ein
Ziel hin arbeitet. «Das muss aber nicht zwangsläufig in
Gruppenarbeit oder in einem Großraumbüro erfolgen», erklärt
Röser. Auch in einem ruhigen Winkel, in einem Einzelbüro oder im
Homeoffice lässt sich die Arbeit gut erledigen.
Und was, wenn jemand tatsächlich nicht oder wenigstens weniger
teamfähig ist? Dann sollte man an sich arbeiten, rät Lieneke. Ist
jemand eher introvertiert, muss er sich dagegen nicht ändern. Er
sollte aber vielleicht einen Beruf wählen, in dem es zum Beispiel
weniger Kundenkontakt gibt.
Headset statt Hörer:
Nackenschonend telefonieren
Wer beim Telefonieren im Büro häufig den Hörer zwischen
Ohr und Schulter klemmt, telefoniert mit verdrehtem Kopf
und krummem Rücken. Das schadet dem Nacken, warnt
Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und
Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.
Gerade Viel-Telefonierer sollten deshalb besser ein Headset ver-
wenden. Denn damit bleibt die Wirbelsäule während des
Gesprächs aufrecht. Ein kabelloses Bluetooth-Modell erlaubt es
außerdem, während des Gesprächs aufzustehen und ein paar
Schritte durch den Raum zu laufen.
Doch Vorsicht: Je nach Beschallungsstärke kann ein Headset
auch Innenohrschäden bewirken.