Page 5 - JOBWOCHE 20_2019
P. 5
5. - 18. November 2019 Ratgeber 5
Jobwoche.de ANZEIGE
Stellen sich Bewerber in einem kurzen ANZEIGEN-HOTLINE 040 64 666 1600
Video-Clip vor, hat das auch für Personaler
Vorteile: Sie bekommen schnell ein
eindrücklicheres Bild der Kandidaten.
FOTO: WESTEND61/DPA
satz für eine klassische Bewer- Beim Video-Clip auf Licht Seriosität beim Videodreh. Denn ein Teil der Bewerbung ist: «Es
bungsmappe. und Location achten es geht darum, einen kompeten- ist ein Türöffner. Der Lebenslauf
ten und sympathischen Eindruck darf, gerne elektronisch, dennoch
Darauf weist auch Hendrik Seiler Als Bewerber sollte man aber von der Person hinter dem Clip nicht fehlen.» Denn den lesen
hin. Er ist Geschäftsführer und nicht zum Schnellschuss verlei- zu vermitteln. «Kreative Aus- Personaler immer zuerst.
Mitbegründer der Talentcube ten lassen. Ein bisschen Übung wüchse wie Wackelbilder oder
GmbH. Das Unternehmen hat ein und die richtige Location machen tanzende Emojis haben da nichts Wer sich eigenständig an den
Tool für Firmen entwickelt, mit einen besseren Eindruck. «Man zu suchen», sagt die Personal- Videodreh macht, braucht eine
dem sie Bewerbervideos anfor- sollte sich der Stelle entspre- expertin. Das lasse an der Geschichte, die es zu erzählen
dern können. chend kleiden, aber nicht verklei- Ernsthaftigkeit des Bewerbers gilt - genauso, wie es auch ein
den», empfiehlt Seiler. Und: Ein zweifeln. großer Regisseur macht. «Diese
Das Bewerbungsverfahren, das Raum mit einer guten Lichtquelle Geschichte sollte kurz und knapp
Talentcube oder andere Video- ist besser als eine Aufnahme im Der Lebenslauf darf auf beschreiben, wer der Bewerber
Recruiting-Anbieter wie Jobufo Gegenlicht. keinen Fall fehlen ist, was er kann und warum er
oder Viasto vorantreiben möch- zum Unternehmen passt», sagt
ten, ist denkbar einfach. Handy «Angst vor einem Versprecher Wer bei der Video-Erstellung Karriere-Expertin Rottländer. Das
aufstellen oder in der Hand hal- muss allerdings niemand ha- nicht vom Unternehmen über allerdings kann aufwendig und
ten, Aufnahmeknopf drücken und ben», sagt er. Das gehöre zur eine App oder eine Bewer- zeitintensiv sein, sagt sie.
los geht es. Das jeweilige Unter- Authentizität eines solchen bungswebseite geleitet wird, Sie glaubt nicht, dass die
nehmen gibt den Bewerbern Videos. Zu den Video-Sequen- kann sich im Netz umgucken. Mehrheit der Jobsuchenden sich
dann Fragen an die Hand, die sie zen können Bewerber per App «Hier gibt es eine ganze Reihe in Zukunft mit aufwendig produ-
in kurzen Video-Sequenzen be- Zeugnisse und ihren Lebenslauf guter Anleitungen und How-To- zierten Videos bewirbt. Denn die
antworten. Etwa: «Was möchtest hochladen - fertig ist die Bewer- Stücke für die Erstellung solch Bewerber wollen einfache Pro-
du bei uns erreichen?» Daraus bung. kurzer und prägnanter Bewer- zeduren, wie sie sie etwa vom
entsteht ein zeitversetztes Video- bungs-Videos», sagt Hänig. Auch Online-Shopping kennen.
interview. Silvia Hänig rät allgemein zu sie betont, dass das Video nur
Text: Verena Wolff, dpa