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12. - 24. Juni 2019 Ratgeber 9
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Wer noch neu ist im
Berufsleben, wird oftmals nicht
für voll genommen. Wichtig ist,
nicht extra erwachsen wirken
zu wollen - sondern, sich
wohlzufühlen.
FOTO: CHRISTIN KLOSE
uling
schneller Respekt
eigene Ideen schneller einbrin- vermitteln kann, sich relevante
gen und stärker vertreten. Und Fähig- und Fertigkeiten aneignen
es verbessert die eigene Stel- zu wollen. «Ein Vortäuschen von
lung. «Sich am Anfang als Erfahrung fliegt schnell auf und
Lernenden zu verstehen, zeugt richtet durch Glaubwürdigkeits-
von Demut und wirkt sich positiv und Vertrauensverlust mehr
aufs Team aus», erklärt Struss. Schaden an, als offen nach dem
richtigen Vorgehen zu fragen
Nicht provozieren lassen oder um Hilfe zu bitten.»
Solche Situationen werden kom- Nicht die Nerven verlieren
men: «Das übernimmt besser ein
erfahrener Kollege», heißt es in Es ist normal, dass man sich als
der Besprechung, oder «Wann Neuer seine Position erst erar-
kommt denn jetzt der richtige beiten muss. Fremde Gesichter
Arzt?» beim Patientengespräch sind Störfaktoren im Team und
auf der Station. Das Wichtigste: potenzielle Konkurrenten, denen
Durchatmen. Und dann kontern, man nicht vorschnell Vertrauen
etwa so: «Ich bin zwar noch nicht schenken will. «Außerdem nei-
so lange im Geschäft, aber mit gen einige Menschen dazu,
dem Thema kenne ich mich gut Berufseinsteiger zu unterschät-
aus.» Kommen solche Situatio- zen», beobachtet Struss. Ent-
nen unter Kollegen öfter vor, hilft sprechend finde man erst nach
ein klärendes Gespräch mit dem einer gewissen Zeit seinen Platz
betreffenden Mitarbeiter. im System und muss sich
Respekt und Vertrauen über
Schwächen charmant verpacken einen längeren Zeitraum verdie-
nen. Wer offen und sachorientiert
Keiner muss alles können, betont bleibt, bekommt dieses Vertrau-
Struss - solange man glaubhaft en aber irgendwann.