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2 Vermischtes 29. Mai - 11. Juni 2018
Jobwoche.de
Unbegrenzter
Urlaub
Das Angebot von Stellen mit
unbegrenztem Urlaub wächst -
wenn auch auf niedrigem
Niveau. Das zeigt eine Analyse
der Online-Plattform Joblift. Sie
hat etwa 14 Millionen Stellenan-
zeigen aus den vergangenen 24
Monaten ausgewertet. Mehr als
130 Arbeitgeber werben dem-
nach damit, dass ihre Angestell-
ten so viel Urlaub nehmen kön-
nen, wie sie wollen. Allein in den
vergangenen zwölf Monaten
fand sich der Hinweis auf diese
neue Art des Urlaubs in 335
Stellenanzeigen. 43% dieser
Inserate stammen von Start-ups.
Teamchemie und Aber Bitte mit Musik
Überstunden Arbeitnehmer haben kein Recht auf Kopfhörer-Musik
68% der Arbeitnehmer würden Im Prinzip dürfen Arbeitneh- Kopfhörer. «Ich schulde mei- mühen" - und davon kann
ihren Arbeitgeber verlassen, mer im Büro keine Musik nem Arbeitgeber laut Gesetz nicht die Rede sein, wenn ich
wenn sie für Überstunden kei- hören - auch nicht über und Vertrag "bestes Be- durch Musik abgelenkt oder
nen Ausgleich bekommen.
Das ist das zentrale Ergebnis Öfter mal «Nein» sagen
einer Studie von Innofact im
Auftrag der Personalberatung Viele Arbeitnehmer sagen zu oft wenn sich was ändert, sage ich wer zu viele Schubladen an einem
Von Rundstedt. Ähnlich hoch «Ja», wenn sie eigentlich «Nein» aber gerne Bescheid.» Oft steigere Schrank öffnet, verliert irgendwann
(65%) derjenigen, die kündigen meinen. «Das ist einer der häu- das sogar die Sympathien beim den Überblick.
würden, wenn die Chemie im figsten Faktoren für selbst Gegenüber. «Wir schätzen Leute Das Ablehnungs-Prinzip hat aber
Team nicht mehr stimmt. Weitere gemachten Stress», sagt Autor eher, wenn sie erstmal absagen», natürlich seine Grenzen, beim
wichtige Kündigungsgründe sind Martin Geiger. Er rät deshalb zur so der Experte. Denn so weiß der Umgang mit dem Chef zum
Stress (60%) und eine schlechte Radikallösung: Erstmal ableh- andere immer sicher, woran er ist - Beispiel: Allzu oft wird der sich ein
Feedback- oder Fehlerkultur im nen und absagen, und zwar wirk- anders als bei Kollegen, die sich Nein wohl kaum anhören. Es gibt
Unternehmen (58%). lich alles - und dann nur noch alles offenhalten - und dann doch aber Alternativen, so Geiger: «Ich
die Dinge zusagen, für die wirk- nicht liefern und irgendwann als kann den Ball zurückspielen», sagt
Kommunikation lich Zeit und Wille da sind. unzuverlässig gelten. er. «Ich kann zum Beispiel fragen,
und Atmosphäre Am besten verpackt man das na- Vor allem senkt das reflexhafte welche meiner Aufgaben jetzt
türlich höflicher als mit einem simp- Nein aber den persönlichen Stress- Priorität hat.» So öffnet sich beim
Viele Arbeitnehmer ärgern len Nein. Geiger schlägt zum Level: «Vorschnelle Zusagen sind Chef eine Schublade, nicht beim
sich über schlechte interne Beispiel folgendes vor: «Im Mo- offene Schubladen, die alle Ener- Mitarbeiter - und eventuell kann der
Kommunikation in ihrem Job. ment muss ich leider Nein sagen - gie binden», erklärt Geiger. Und sogar wieder eine schließen.
Das geht aus einer Umfrage
hervor. Damit belegt die interne
Kommunikation den Spitzenplatz
unter den typischen Arbeitsplatz-
Problemen: Mehr als jeder Dritte
(36%) stört sich daran. Ähnlich
viele hadern mit der Arbeits-
atmosphäre (33%). Dahinter fol-
gen zu lange Entscheidungs-
wege (26%) und zu viele
Überstunden (22%).