Page 11 - Jobwoche
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20. März - 2. April 2018
Arbeitsrecht & mehr 11Jobwoche.de
Was war gut? Was Hintergrundwissen
war schlecht?
Mitarbeiterge- Arbeitnehmer dürfen meistens
spräche gibt es in
vielen Unternehmen. auch krankgeschrieben reisen
Damit sich der
Zeitaufwand auch Wer krank ist und deswegen nicht arbeiten kann, darf eventuell
lohnt, gibt es aber trotzdem reisen. Etwas anderes gilt nur, wenn die Reise
einiges zu beachten. während der Krankschreibung «genesungswidrig» ist - wenn
dadurch also zum Beispiel eine Grippe verschleppt wird, sagt
FOTO: MONIQUE Peter Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Mitglied der
Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein.
WÜSTENHAGEN/DPA
Was dabei gut für den Patienten ist und was nicht, entscheidet aber
om Chef nicht der Arbeitgeber: «Wenn der Arzt sagt, dass das okay ist, gibt
es da gar keine Probleme.» Eigentlich sind Arbeitnehmer nämlich
auch nicht «krankgeschrieben», selbst wenn der Volksmund das so
nennt - sondern arbeitsunfähig. Und nicht immer ist das beste Mittel
dagegen, still im Bett zu liegen.
«Das beste Beispiel sind psychosomatische Erkrankungen, der
Burnout etwa, der durch die Arbeitssituation verursacht worden ist»,
so Meyer. «Wenn der Arzt Ihnen da zur schnelleren Genesung rät,
ins Freibad zu gehen oder zur Luftveränderung an die Ostsee zu
fahren, dann dürfen Sie das auch tun - auch wenn das auf den
Arbeitgeber vielleicht irritierend wirkt.»
- Vorbereitung lohnt sich
zwölf Monate? Im Team gibt es Aber ganz so einfach ist es nicht.
Probleme – hat das im Gespräch «Es ist ein verbreiteter Irrglaube,
Platz? Der Mitarbeiter will mehr dass immer ein Betriebsratsmit-
Geld – lässt sich das bei dem glied dabei sein darf», sagt
Termin besprechen? Wer solche Klinkhammer. Das sei nur bei
Fragen im Vorfeld abklopft, kann gesetzlich vorgesehenen Ge-
sich gezielt auf das Gespräch sprächen der Fall. Auch einen
vorbereiten. Anwalt darf man nur hinzuzie-
hen, wenn es etwa um die
Sind Konflikte schon vor dem Kündigung geht oder der
Gespräch abzusehen, ist ein Arbeitgeber auch einen Anwalt
häufiger Rat: «Nimm doch an seiner Seite hat. Dann ist
jemanden vom Betriebsrat mit.» «Waffengleichheit» erlaubt.
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