Page 3 - Jobwoche
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23. Jan. - 5. Febr. 2018             3                                    anZeIge

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                          Schöner Brauch oder
                          Sachbeschädigung? Auch an
                          Weiberfastnacht sollten
                          Berufstätige nachfragen, bevor sie
                          mit der Schere auf die Krawatte
                          eines Kollegen losgehen.

                          FOTO: anDRea WaRneCke/DPa

perte. am empfang können             müssen vor dem Schnitt also
Pappnasen also verboten sein,        nachfragen - auch wenn der
an anderen arbeitsplätzen dafür      Charme des «Weiberaufstands»
nicht. gibt es einen Betriebsrat,    dadurch verloren geht.
muss dieser solchen Regelun-
gen erst zustimmen.                  Bützchen links,
                                     Bützchen rechts
Krawatte abschneiden                 gerade in köln gehört der kuss
Dieser Brauch ist vielerorts tra-    auf die Wange für viele zum
ditioneller Teil der Weiberfast-     karneval dazu. Im Betrieb darf -
nacht. allerdings ist es juristisch  und sollte - er aber trotzdem
gesehen auch eine Sachbe-            unterlassen werden. «ange-
schädigung. «Das geht nur,           sichts der heutigen Debatte
wenn der andere ausdrücklich         scheint das völlig aus der Zeit
einverstanden ist», sagt meier.      gefallen», sagt meier mit Blick
«"Das ist so üblich" wäre hier       auf die Diskussion um Sexismus
keine ausrede.» Die Tatsache,        und sexuelle Belästigung. Der
dass jemand an altweiberfast-        arbeitgeber kann deshalb Re-
nacht überhaupt mit krawatte         gelungen erlassen, die ein sol-
ins Büro kommt, kann allein          ches Verhalten kategorisch ver-
noch nicht als einwilligung ver-     bieten - genau wie beim kra-
standen werden. närrinnen            wattenschnitt übrigens.

Fehlendes Abitur ist im
Studium oft kein Hindernis

Studenten ohne Abitur sind in der Regel nicht schlechter als ihre
Kommilitonen mit Abi. Das ist das Ergebnis einer Studie der
Humboldt-Universität Berlin. Demnach gibt es schon im 3. Semester
fast keine Unterschiede mehr zwischen den noten von Studierenden
ohne und mit abitur. Bis zum 5. Semester haben die sogenannten nicht-
traditionellen Studenten, die z.B. über eine Berufsausbildung an die Uni
kommen, ähnlich viele leistungspunkte gesammelt wie ihre nachbarn
in Seminar oder Hörsaal. Und auch bei den examensnoten gibt es
kaum Unterschiede. Der grund für den erfolg nicht-traditioneller Stu-
denten liegt vor allem in ihrer erwerbsbiografie: aus Berufsausbildung
und -praxis bringen sie oft  leistungsbereitschaft, Organisationstalent
und viel Interesse am Fach mit. allerdings zeigt die Studie auch, dass
Studenten ohne abi ihr Studium häufiger abbrechen. ein grund dafür ist
die oft schwierige Vereinbarkeit von Studium, Job und Familienleben.
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