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                                                                                                            Jobwoche.de

Recht auf                            Jeck bei der
Tageslicht                           Arbeit

Arbeitgeber müssen sich da-          Was im Karneval geht -
rum kümmern, dass es an
allen Arbeitsplätzen genug           und was nicht
Oberlichter oder Fenster gibt.
Denn ihre mitarbeiter haben ein
Recht auf Tageslicht, erklärt die
Zeitschrift «gute arbeit». ein
paar ausnahmen kennt die
Tageslicht-Vorschrift allerdings -
arbeitsplätze nämlich, an denen
Fenster oder Oberlichter baulich
nicht möglich sind. Hier muss es
dann aber wenigstens genug
künstliches licht geben.

Oben auf der
Karriereleiter

Endlich Chef - endlich ent-          Helau und Alaaf oder Arbeit        erlaubt? Und was nicht?             Hans-georg meier, Fachanwalt
scheiden, ohne dass einem            wie immer? Karneval wird                                               für arbeitsrecht. gleiches gilt für
jemand reinredet?  ganz so ist       nicht überall gefeiert - und       Mit Pappnase am Schreibtisch        eine zurückhaltende Dekoration,
es nicht, wie eine Studie von        offizielle Feiertage sind Ro-      ein klein wenig narrenfreiheit      die luftschlange am monitor auf
Forschern der Uni köln belegt:       senmontag und Altweiber            gibt es auch am arbeitsplatz.       dem Schreibtisch zum Beispiel.
Führungskräfte fühlen sich dem-      auch nicht. Auch überzeugte        «Verkleidet zur arbeit zu kom-      «Der arbeitgeber kann aber ein-
nach nicht freier oder unabhängi-    Jecken müssen also zur             men, halte ich in vielen Fällen     greifen, wenn jemand publikums-
ger als ihre Untergebenen. ein       Arbeit. Doch was ist dort          schon für akzeptabel», sagt         nah arbeitet», sagt der ex-
möglicher grund für den mangel
an gefühlter Freiheit ist die        Ordnung ist das halbe Leben
moderne arbeitswelt: Füh-
rungskräfte seien heute dazu         Schluss mit dem Chaos auf dem Schreibtisch!
angehalten, auf die meinung
ihrer mitarbeiter zu achten.         Ein perfekt aufgeräumter Schreib-  ders als auf einem chaotischen      beider Welten aber auch verknüp-
gerade im mittleren, aber auch       tisch ist die beste Grundlage für  Schreibtisch.                       fen. Wer auf den kreativitäts-Im-
im oberen management sind            Routineaufgaben. Denn er ver-      Umgekehrt kann Chaos auf dem        puls nicht verzichten, aber gleich-
Berufstätige zudem oft selbst an     hindert Ablenkungen und er-        Schreibtisch tatsächlich eine Hil-  zeitig nicht im Chaos arbeiten will,
anweisungen gebunden.                möglicht so gezieltes und kon-     fe bei der Suche nach kreativen     kann sein gehirn auf anderen We-
                                     zentriertes Arbeiten, erklärt      Problemlösungen sein. Denn das      gen stimulieren: So empfiehlt Prei-
Monitorpausen                        Prof. Siegfried Preiser, Rektor    Durcheinander setzt oft unkonven-   ser zum Beispiel, sich gezielt mit
                                     der Psychologischen Hoch-          tionelle gedankenketten und Ver-    schönen Bildern zu umgeben, mit
Arbeitgeber sind rechtlich           schule Berlin, in der Zeitschrift  knüpfungen verschiedener ge-        musik- oder klangbegleitung zu
dazu verpflichtet, für regel-        «Forschung & Lehre». Außer-        danken in gang, so der experte.     experimentieren oder sich gele-
mäßige Bildschirm-Pausen             dem können  Berufstätige so        Und genau diese Verknüpfungen       gentlich gezielt ablenken zu las-
ihrer Angestellten zu sorgen.        sicherstellen, dass sie keine      sind es, die zu unkonventionellen   sen. Im Idealfall aktiviert man so
Denn bei ständiger arbeit am         Informationen verlieren und        Ideen führen.                       wieder verschiedene gehirnareale
Computer drohen augenproble-         keine Termine versäumen, an-       manchmal lassen sich die Vorteile   und damit neue gedankenprozesse.
me sowie kopf- und nacken-
schmerzen, erklärt der Bund-
Verlag in seinem Blog für
Betriebsräte. einmal pro Stunde
sollten Berufstätige daher für fünf
bis zehn minute nicht auf einen
monitor starren. Die kurzen
Pausen sind Teil der arbeitszeit.
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