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8 Arbeitswelt 15. - 27. April 2020
Jobwoche.de
Umgang mit
Alkoholsucht
FOTO: So reagieren
FRANZISKA Kollegen richtig
GABBERT/DPA
Alkoholmissbrauch ist auch am Wer ein gutes Verhältnis hat, soll- zwar sorgen, müsse aber nieman- z.B. wenn jemand alkoholisiert in
Arbeitsplatz ein heikles Thema - te die Sorge um die Person in den den retten. sein Fahrzeug steigt, muss die
es unter Kollegen anzuspre- Vordergrund stellen, lautet der Führungskräfte haben dagegen Führungskraft einzuschreiten.
chen fällt oft schwer. Es sollte Ratschlag des Experten. Ist die eine besondere Fürsorgepflicht. Raiser empfiehlt Führungskräften,
aber nicht totgeschwiegen wer- Beziehung eher distanziert, emp- Für sie gilt: Wer mitbekommt, einem Betroffenen ganz offensiv
den, empfiehlt Peter Raiser von fiehlt Raiser eher anzusprechen, dass ein Mitarbeiter aufgrund von Hilfe anzubieten. Das sei oft der
der Deutschen Hauptstelle für dass man nicht bereit ist, das Alkoholkonsum mit Kollegen in entscheidende Schritt. Aber auch
Suchtfragen. Verhalten mitzutragen. Wichtig ist Konflikte gerät, weniger leistungs- Sanktionen sind möglich. Stufen-
ihm zufolge, dass man seine eige- fähig ist oder sich Fehlzeiten häu- pläne oder Gesprächsleitfäden im
Doch wie spricht man einen Kolle- ne Rolle kennt. Man sei nicht in fen, muss das Gespräch suchen. Unternehmen erleichterten einen
gen auf ein Alkoholproblem an? der Verantwortung, könne sich Bei offensichtlichen Gefahren, guten Umgang mit der Situation.
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Gut zu wissen
Techniker oder Meister: Mit
Weiterbildungen durchstarten
Berufe werden digitaler, ganze Branchen verändern sich: Um
fachlich auf dem Stand der Dinge zu bleiben, sind berufliche
Weiterbildungen nach der Ausbildung wichtig.
In Fortbildungskursen erwerben Berufstätige weiterführendes
Fachwissen sowie oftmals kaufmännische Kenntnisse. Mit einem
anerkannten höheren Abschluss haben Berufstätige zudem gute
Voraussetzungen, aufzusteigen und eine Führungsposition sowie
ein besseres Gehalt zu erreichen. Speziell für naturwissenschaftli-
che Berufe verweist die Bundes-agentur etwa auf die
Weiterbildung zum Techniker. Voraussetzun-gen sind eine abge-
schlossene Ausbildung sowie mehrere Jahre Berufserfahrung. Die
Dauer der Kurse variiert je nachdem, ob sie in Teil- oder Vollzeit
stattfinden. Zur Finanzierung gibt es Fördermöglichkeiten wie das
Aufstiegsbafög. Daneben kann zum Beispiel ein Vorbereitungskurs
und die anschließende Prüfung zum Industriemeister dem berufli-
chen Aufstieg dienen. Die Lehrgänge finden häufig berufsbeglei-
tend statt. Als Industriemeister oder Techniker erhalten Berufstätige
zudem ihre allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Damit
können sie an der Hochschule studieren.