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17. - 30. März 2020                Junge Karriere 21

Jobwoche.de

                                                                      Frage & Antwort

                                        Ein strom-                     Können Werkstudenten mehr als
                                   linienförmiger
                                                                       20 Stunden pro Woche arbeiten?
                                       Lebenslauf
                                      lässt keinen                      Die 20-Stunden-Regel kennt fast jeder Studierende, der neben
                                                                        der Uni arbeitet. Aber darf man diese Grenze überschreiten?
                                           Platz für                    Als Werkstudent werden Personen bezeichnet, die studieren
                                             Fehler:                    und studentisch pflichtversichert sind - auch wenn der Begriff
                                                                        arbeitsrechtlich eigentlich keine Bedeutung hat, wie Peter
                                      Studierende                       Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht erklärt. Arbeitgeber müs-
                                      haben heute                       sen für diese studentischen Arbeitnehmer keine Beiträge zur
                                                                        gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen.
                                           oft hohe
                                     Erwartungen                        Hinter der 20-Stunden-Grenze steckt folgende Überlegung: «Die
                                   an sich selbst.                      Tätigkeit als Student überwiegt», wie Meyer erklärt. Wer während
                                                                        des Semesters mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitet, ist nicht
                                      FOTO: MARKUS                      mehr überwiegend als Student tätig. «Es können aber Ausnahmen
                                                                        gelten», so Meyer. Wer darlegen kann, dass die Arbeitszeiten nicht
                                   SCHOLZ/DPA-TMN                       mit den Studienzeiten kollidieren, darf möglicherweise auch mehr
                                                                        als 20 Stunden wöchentlich arbeiten, ohne dass der Arbeitgeber
umgehen                                                                 Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge abführen muss. Anders
                                                                        sieht es außerdem während der vorlesungsfreien Zeiten aus: «Wer
Prozent, betont DSW-Sprecher       weiterung zu studieren, gönnt        studentisch versichert ist, kann dann zum Beispiel sechs Wochen
Stefan Grob.                       sich kaum noch jemand. «Die          am Stück auch 40 Stunden pro Woche arbeiten», sagt Meyer.
                                   Jagd nach Punkten und der
Leistungsanforderungen, Geld-      Wunsch nach einem möglichst        ANZEIGE
sorgen und persönliche Proble-     stromlinienförmigen Lebenslauf
me sind die häufigsten Gründe      für die Karriere sind den mei-
für den Beratungswunsch.           sten extrem wichtig. Einige
Dementsprechend wird vor           bekommen Druck aus dem
allem Hilfestellung zu Arbeitsor-  Elternhaus, andere machen ihn
ganisation und Zeitmanage-         sich selbst», schildert die
ment nachgefragt. Aber auch        Beraterin.
außeruniversitäre Probleme wie
mangelndes Selbstbewusstsein       Suchten Studierende früherer
oder Partnerschaftsprobleme        Generationen Rat und Unter-
werden in der Beratung ange-       stützung vor der Zwischen-
sprochen.                          oder der letzten Prüfung, regi-
                                   striert Doll inzwischen, dass
Annette Doll ist seit bald acht    bereits Erstsemester anfragen.
Jahren an der LMU in der aka-      Sie nutzen die akademische
demischen Studienberatung tä-      Studienberatung als erste
tig. Auch sie beobachtet, dass     Anlaufstelle.
Studierende in Stress geraten.
Die Gründe dafür sind unter-       Die Einrichtungen bieten etwa
schiedlich: Der Prüfungs- und      Prüfungscoachings, Kurse zum
Zeitdruck ist gestiegen, es        Stressmanagement oder Hilfen
bleibt wenig Zeit, interessehal-   bei Schreibblockaden an.
ber in andere Studienfächer zu     Stefan Grob findet es gut, dass
schauen.                           «Studierende heutzutage deut-
                                   lich pragmatischer und auch
Jagd nach Punkten und              selbstbewussterer damit umge-
geradlinige Lebensläufe            hen, wenn sie in Krisensitua-
Den Luxus, allein aus dem          tionen Hilfe benötigen».
Grund der eigenen Horizonter-
                                          Text: Katja Wallrafen /dpa
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