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                                                                                                      Jobwoche.de

Der Hund ist krank

Dürfen Arbeitnehmer zu Hause bleiben?

            Wer aus gesundheitlichen Gründen             Wer sich in diesen Ausnahmefällen bei
            nicht in der Lage ist, seine Arbeit aus-     dem Arbeitgeber unverzüglich abmeldet
            zuführen, kann sich krankmelden. Ist         und den Hund zum Tierarzt bringt, riskiere
            das Kind krank, gibt es ebenfalls            keine Abmahnung.
            Regelungen, die Eltern haben
            Anspruch auf bezahlte Freistellung.
            Doch was ist, wenn der Hund oder ein
            anderes Haustier krank ist? Müssen
            Angestellte dann trotzdem zur Arbeit
            gehen? Oder haben sie sogar
            Anspruch auf eine bezahlte Frei-
            stellung?

            «In diesen Fällen gibt es keinen Sonder-
            urlaubsanspruch», sagt Barbara Rein-
            hard, Fachanwältin für Arbeitsrecht und
            Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Arbeits-
            recht im Deutschen Anwaltverein. Ein
            Hund ist nach ihrer Einschätzung nicht
            gleichzusetzen mit einem Familienmit-
            glied. Einen Anspruch auf bezahlte
            Freistellung habe der Arbeitnehmer in kei-
            nem Fall, erklärt die Arbeitsrechtlerin.

            Doch ob der Arbeitnehmer entschuldigt
            der Arbeit fernbleiben darf, sei eine ande-
            re Frage: Wenn der Hund wirklich sehr
            krank ist und es niemanden gibt, der sich
            um ihn kümmern kann, dann könne dem
            Arbeitnehmer aus Tierschutzgründen der
            Weg zur Arbeit «unmöglich» sein, erklärt
            Reinhard.

            «Die Interessenabwägung zwischen den
            Tierbelangen und den Interessen des
            Arbeitgebers kann dazu führen, dass ich
            zu Hause bleiben darf», so die Anwältin.

FOTO: BRAD                    Mehr Mitarbeiter statt Lohnerhöhung
                              Ver.di verlangt 420 neue Beschäftigte an der Uni-Klinik Schleswig-Holstein

                              Die Gewerkschaft Ver.di hat mit Zustimmung nötig. Zum Ende Mitarbeiter seien völlig überla-

                              der Urabstimmung über einen     der ersten Märzwoche soll das          stet. Das Klinikum bot bisher an,
                              Streik am Universitätsklinikum  Ergebnis bekanntgegeben wer-           182 Mitarbeiter mehr einzustel-
                              Schleswig-Holstein (UKSH)       den.                                   len. Ver.di verlangt 420

   Freie Jobs in der Region:  begonnen.                       Ver.di verlangt in dem Konflikt        Mitarbeiter mehr, um eine ange-
                                                              mit dem Klinikum vor allem             messene Pflege zu gewährlei-
www.JOBWOCHE.de               Bis zum 26. Februar kann jedes  Entlas-tungen der Beschäftigten        sten. Laut UKSH sind im
                              Mitglied seine Stimme abgeben.                                         Klinikum insgesamt rund 3.300

                              Für einen Streik sind 75 Prozent durch mehr Personal. Die Pflegekräfte beschäftigt.
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