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17. - 30. April 2018 Junge Karriere 15
Jobwoche.de
Was wird aus mir?
Der Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler
«Generalisten»: Das ist das Wort, Arbeitsmarktforschung in Nürnberg Beraterin und Buchautorin: «Die mittlerin für akademische Berufe
das Geisteswissenschaftler das Thema untersucht hat. Das Idee, Geisteswissenschaftler seien bei der Arbeitsagentur in Wies-
immer wieder zu hören bekom- seien unter anderem der Medien- Generalisten, entstand vermutlich baden.
men, wenn es um ihre und Kulturbereich, Personalabtei- aus der Not heraus, definieren zu
Jobchancen geht. Anders lungen, Verbände und Beratungs- müssen, worin die Transferfähigkeit Umso wichtiger ist es, diese
gesagt: Dank vielfältiger Fähig- oder Coachingstellen. geisteswissenschaftlicher Studien- Fähigkeiten zu kennen und hervor-
keiten sollen sie gute Karten auf gänge liegt.» zuheben. Dann müsse man auch
dem Arbeitsmarkt haben. Den Begriff des Generalisten findet nicht hundertprozentig auf eine
Kräuter, die inzwischen als Geisteswissenschaftler bringen Stellenausschreibung passen, sagt
Was umgekehrt nicht heißt, dass Beraterin und Coach arbeitet, aller- aber tatsächlich einige Fähigkeiten Wenzl. Wer seine Chancen er-
sie überall arbeiten können: «Es dings problematisch. «Geisteswis- mit, die auf dem Arbeitsmarkt höhen will, sollte über Zusatz-
gibt Schwerpunkte, wo sich senschaftler haben viele Fähig- gefragt sind. «Sie können sich qualifikation wie Fremdsprachen-
Geisteswissenschaftler tummeln», keiten, und zwar nicht nur Soft schnell in neue Themengebiete und Softwarekenntnisse oder
weiß auch Maria Kräuter, die vor Skills, sondern echte Skills.» So einarbeiten und gut recherchieren», betriebswirtschaftliche Grundlagen
einigen Jahren für das Institut für sieht das auch Mareike Menne, sagt Susanne Wenzl, Arbeitsver- verfügen.
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auen
chstudium
Studienplatz erhöhen.
Ausland als Alternative
Auch ein Studium im Ausland kann
eine Option sein. «Interessierte
sollten sich rechtzeitig erkundigen.
Zum Teil darf man nur eine
Bewerbung pro Land und Studien-
fach einreichen», sagt Hach-
meister. Und jedem sollte klar sein:
Im Ausland fallen oft Studien-
gebühren an.
Auch ein Losverfahren kann eine
Option sein - oft brauchen Bewer-
ber dann etwas Glück, denn meist
gibt es nur noch wenige Rest-
plätze. Die Fristen zur Vergabe legt
jede Hochschule selbst fest.
Auskunft, wo noch was frei ist,
erhalten Interessierte etwa bei der
Restplatzbörse der Deutschen
Hochschulrektorenkonferenz (HRK).