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4 Ratgeber 23. Juni - 10. August 2020
Jobwoche.de
Hohe Kosten Wenn Kollegen oder Kolleginnen
immer wieder Revierkämpfe austragen,
Stipendien zur Finanzierung
von Weiterbildung nutzen ist es am besten, sie nicht im
gleichen Team arbeiten zu lassen.
Wer sich neben dem Beruf weiterbilden will, muss häufig
hohe Kosten stemmen. Verschiedene Stipendienprogramme FOTO: ELNUR /FOTOLIA
können unter Umständen bei der Finanzierung von akademi-
schen Weiterbildungen helfen, erklärt das Centrum für Hoch- Arbeitsplatz
schulentwicklung (CHE) in einem Beitrag zum Thema.
Kollegen-
Möchte man in einer Weiterbildung ECTS-Punkte erreichen, die
von anderen Hochschulen anerkannt werden und auf ein späteres Rivalität
Vollstudium angerechnet werden können, muss man nämlich häu- als Anspor
fig mit Kosten in Höhe von mehreren Tausend Euro rechnen. Auch
ein Zweitstudium würde sich in diesem Rahmen bewegen, an pri-
vaten Hochschulen kann es sogar bis zu 20.000 Euro kosten.
Gleichzeitig hat man während der Weiterbildung oft nicht die Mög-
lichkeit, in Vollzeit weiterzuarbeiten. Das CHE verweist auf das
Aufstiegsstipendium, das Weiterbildungsstipendium und das
Deutschlandstipendium, die jeweils vom Staat gefördert werden.
Daneben können Arbeitnehmer ihren Arbeitgeber einbinden, sich
die Konditionen der Bildungsprämie ansehen oder Stipendienpro-
gramme für spezielle Zielgruppen prüfen. Wer einen Kredit in
Erwägung zieht, dem rät das CHE zu Vorsicht, besonders bei
manchen Anbietern sogenannter «Studienkrediten» im Internet.
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Konkurrenz belebt das Ge- beiden Parteien dazu auffordern,
schäft, heißt es. Tatsächlich den Streit einfach beizulegen,
kann ein Wettbewerb Mitarbei- helfe nicht weiter. Stattdessen
ter und Mitarbeiterinnen zu müsse in einem vermittelnden
Bestleistungen motivieren. In Gespräch nach der Ursache des
manchen Fällen passiert aber Konflikts gesucht werden. «Oft
das genaue Gegenteil: Nie- sind Führungskräfte dafür jedoch
mand kann sich mehr auf seine nicht geschult worden», sagt
eigentliche Arbeit konzentrie- Müller. Dann könne es sinnvoll
ren. Enormer Stress, hohe sein, sie weiterzuqualifizieren
Fehlzeiten oder sogar Kündi- oder sich externe Hilfe zu holen.
gungen können die Folge sein.
Alternativ kann man versuchen,
«Entscheidend ist, ob Misstrau- die Streithähne direkt zu trennen
en, Missgunst und Feindseligkeit und in unterschiedlichen Teams
im Spiel sind», sagt Timo Müller. einzusetzen. Das ist der Ansatz
Er leitet das Institut für Konflikt- von Anke Sommer. Sie leitet das
management und Führungskom- Institut Sommer für Coaching,
munikation (IKuF). «Oft steckt Team- und Persönlichkeitsent-
hinter einer solchen Rivalität wicklung. «Wenn jeder seinen
nämlich kein einfaches, spieleri- eigenen Wirkungskreis hat, gibt
sches Kräftemessen, sondern ein es keine Revierkämpfe.
ungelöster Konflikt oder gleich
mehrere Konflikte zusammen.» Dann fühlt sich niemand vom
In diesen Fällen sei es wichtig, anderen bedroht, jeder kann sich
als Führungskraft nah am Team auf seine Stärken konzentrie-
zu sein, das Problem frühzeitig ren», sagt sie. Überhaupt gilt:
zu erkennen und zu handeln. Teams sind erfolgreicher, wenn
die Mitglieder unterschiedliche
Ursachen des Konflikts Fähigkeiten und Stärken haben.
Aber was genau ist zu tun? Die «Sie können sich ergänzen, statt