Page 2 - JOBWOCHE NR. 10_2018
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                                                                                                          Jobwoche.de

Gehaltserhöhung

Gehaltserhöhungen sind im-
mer Verhandlungssache - zu-
mindest dann, wenn es keinen
Tarifvertrag gibt. Wer sich im
Vorstellungsgespräch geschickt
anstellt, kann eine kommende
Lohnsteigerung aber gleich im
Arbeitsvertrag fixieren lassen.
Rechtlich ist das möglich. So
lässt sich etwa vereinbaren, dass
der Lohn nach Ablauf der Probe-
zeit automatisch steigt.

„Arbeit zu Hause“                   Wer sich in einer Führungsrolle
                                    nicht wohl fühlt, kann auch
Viele Arbeitnehmer würden           wieder als regulärer Mitarbeiter
gerne daheim arbeiten. Ent-         arbeiten. Ein Stigma sind solche
sprechende Stellen gibt es bis-     Karriereschritte heute eher nicht
her aber kaum. Das zeigt eine       mehr. FOTO: ALEXANDER HEINL/DPA
Untersuchung der WBS Gruppe,
für die der Bildungsanbieter rund   Einen Schritt zurück
900.000 Stellenangebote auf         Wenn die Karriere die Richtung ändert
verschiedenen Plattformen un-
tersucht hat. Nur 1,7% davon        Endlich Chef! Und dann die         Was also tun? «Wenn man in         sagt Karriereberaterin Katrin
nennen ausdrücklich die Mög-        Ernüchterung: Der neue Job         der verantwortungsvollen           Zetzsche. «Fühle ich mich
lichkeit, zu Hause zu arbeiten.     macht gar keinen Spaß - und        Position unzufrieden ist, ist      überfordert und könnte das
Die meisten Homeoffice-Stellen      die neue Verantwortung             es zunächst wichtig, die           durch Weiterbildungen in
gibt es demnach in Düsseldorf:      sorgt für schlaflose Nächte.       Gründe dafür zu erkennen»,         den Griff bekommen? Oder
Hier liegt ihr Anteil an allen
Inseraten bei immerhin 3,4%.        eMail-Signatur - Chef darf bestimmen
Dahinter folgen Bochum (2,4%)
sowie München mit genau 2%.         Arbeitgeber dürfen ihren Ange-     Außerdem gibt es gesetzliche       Das heißt auch: Wenn der Chef
                                    stellten vorschreiben, wie sie E-  Vorgaben für Unternehmen für       vorgibt, dass Arbeitnehmer ihren
Familienbetriebe                    Mails signieren. Dahinter steckt   die Signatur.                      Vor- und Nachnamen unter jede E-
                                    meistens erst einmal ein prakti-   Arbeitnehmer müssen sich in der    Mail schreiben müssen und die
Familienunternehmen haben           scher Grund, sagt Peter Meyer,     Regel daran halten. Denn solche    dienstliche Mail-Adresse beides
als Arbeitgeber manche Vor-         Fachanwalt für Arbeitsrecht und    Vorgaben zur Korrespondenz sind    enthält, ist die Vorgabe für Arbeit-
teile, aber auch Nachteile. Das     Mitglied der Arbeitsgemein-        Arbeitsleitlinien. Deren Inhalte   nehmer verbindlich. «Ausnahmen
schreibt «Zeit Campus» mit          schaft Arbeitsrecht im Deut-       bestimmt der Arbeitgeber, erklärt  können sein, wenn die Arbeitneh-
Verweis auf verschiedene            schen Anwaltverein. «Unterneh-     Meyer. Das gilt nicht nur für E-   mer in sicherheitsempfindlichen
Studien. So beschweren sich         men wollen einen einheitlichen     Mails, sondern auch für Brief-     Bereichen tätig sind oder durch die
Mitarbeiter von Familienunter-      und unverwechselbaren Außen-       Korrespondenz oder für das         Nennung des Vor- und Nachna-
nehmen zum Beispiel häufiger        auftritt. Außerdem stellt man so   Telefon: Der Arbeitgeber kann zum  mens konkret gefährdet werden
über fehlende Weiterbildungs-       klar, dass das eine autorisierte   Beispiel vorschreiben, wie sich    können», sagt Meyer. «Dann kann
und Aufstiegsmöglichkeiten. Zu-     Mail von genau diesem Unter-       Arbeitnehmer bei Anrufen genau     im Einzelfall der Schutz der
dem gibt es hier seltener Be-       nehmen ist - und wer da spricht.»  melden müssen.                     Persönlichkeitsrechte vorgehen.»
triebsräte, selbst in großen Kon-
zernen. Umgekehrt gelten Familien-
unternehmen als eher krisensi-
cher: Viele solcher Betriebe sei-
en zum Beispiel besser durch die
Finanzkrise gekommen. Ein Grund
dafür ist, dass solche Betriebe
weniger riskante Entscheidun-
gen treffen. Schließlich wollen
die Inhaber das Unternehmen ja
an folgende Generationen verer-
ben.
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