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6 Bewerbungstipps 18. April 2017 - 1. Mai 2017
Jobwoche.de
Büroorganisation & Gesundheit Auch wenn der Personalchef der eigene Sohn
sein könnte, sollten ältere Arbeitnehmer nicht
Bei zu vielen E-Mails zuerst auf „zu jugendlich“ machen. In einer solchen
Situation ist größte Professionalität gefragt.
Spam-Newsletter löschen
Foto: Picture Factory - Fotolia.com
Haben Berufstätige Probleme mit zu vielen E-Mails, sollten sie
in einem ersten Schritt überflüssige Post ausfindig machen. Stärken
Gibt es Newsletter oder benachrichtigungen von Facebook und betonen
co., die man streichen kann? Auch elektronische Nachrichten an
größere Verteiler sollten gut überlegt sein, sagt E- Nützliche Bewerbungstipps spe
kommunikations-spezialist Günter Weick aus pullach bei
münchen. «die Frage dabei lautet immer: kann der kreis der Der Frust kommt schnell, markt seien ältere bewerber wie-
Empfänger auch eingeschränkt werden», sagt Weick. Wer selbst wenn ältere Menschen auf der gefragter. um bei der Job-
an viele menschen E-mails schreibt, bekommt auch viele zurück. Jobsuche gehen. Da haben sie suche zu bestehen, sollten sie
oft jahrzehntelang gearbeitet sich auf ihre stärken besinnen
Für mehr Ordnung öfter und Erfahrungen gesammelt - und mittel nutzen, die der jünge-
trotzdem flattert den Bewer- ren konkurrenz nicht zur Ver-
mal ein Foto machen bern eine Absage nach der fügung stehen.
anderen ins Haus.
Ein unordentlicher Schreibtisch macht am Arbeitsplatz keinen Frühzeitig aktiv werden
guten Eindruck. Außenstehende denken schnell: Wer so einen Marketing in eigener Sache „Wer schon eine längere berufs-
chaotischen platz hat, der ist auch chaotisch bei der Arbeit. so „Viele haben früher einfach erfahrung hat, kann auf Netz-
manchem fällt der eigene Zustand aber gar nicht mehr auf, sagt gelernt, dass Eigenlob stinkt. werke zurückgreifen“, erläutert
büro-coach Jörg reimann aus Witten. Er empfiehlt deshalb, Fotos deshalb tun sie sich oft schwer, Gerhard Winkler, bewerbungs-
vom schreibtisch zu machen. beim Ansehen dieser bilder entsteht sich zu inszenieren und berater aus berlin. „Oft ist der
ein ganz anderer Eindruck vom eigenen Arbeitsplatz. «dann sieht marketing in eigener sache zu Jobverlust absehbar“, sagt
man, wie die ist-situation wirklich ist, denn man hat sich im lauf betreiben“, sagt Jürgen Hesse, Winkler. „man darf das dann
der Jahre schon an die situation gewöhnt», erklärt der büro- bewerbungscoach aus berlin. nicht aussitzen und sich an sei-
coach. doch gerade das wird in der heu- nem alten Job festklammern.“ Je
tigen Zeit erwartet. früher Arbeitnehmer mit den
beim Entsorgen sollten beschäftigte dann nicht zu zimperlich sein. planungen für einen Jobwechsel
Es gilt: «Jeder Vorgang wird nur einmal in die Hand genommen, Ab 45 wird es schwieriger beginnen, desto besser.
und dann wird entschieden», sagt reimann. Hat er sich erledigt, unter älteren menschen verste-
kommt er sofort in den müll. Auch Texte, die man eigentlich lesen hen karriereberater bereits all Chancen im Mittelstand
wollte, sollten bei dieser Gelegenheit sofort entsorgt werden. «Aus jene, die ihren 45. Geburtstag Ein entscheidender punkt für
meiner Erfahrung reduzieren sich die meisten stapel dann schon gefeiert haben. „Ab diesem Alter ältere bewerber sei, stellen zu
auf weniger als die Hälfte», sagt Jörg reimann. wird es deutlich schwieriger, finden, bei denen es nicht so
noch einmal einen guten Job zu viele junge konkurrenten gibt.
Büroarbeiter sollten Sitzposition bekommen“, stellt Hesse fest. Andernfalls zögen die Älteren
Aber er macht auch mut: Auf- tatsächlich oft den kürzeren,
immer wieder ändern grund der situation am Arbeits- sagt dieter schmich, bewer-
Mal kerzengerade sitzen, dann wieder lümmeln und sich mit
der Lehne des Stuhls weit zurücklehnen: Büroarbeiter
bemühen sich am besten darum, regelmäßig ihre Sitzposition
zu ändern.
darauf weist die deutsche Gesellschaft für Orthopädie und
unfallchirurgie hin. das entlastet den rücken. das häufig stun-
denlange sitzen am schreibtisch führt dazu, dass die muskulatur
einseitig belastet wird - und das ist auf dauer nicht gut. Gut für den
rücken ist es auch, während der Arbeit immer wieder aufzuste-
hen. Hilfreich ist zum beispiel, wenn drucker und papierkorb nicht
neben dem schreibtisch, sondern am anderen Ende des Zimmers
stehen.