Initiativbewerbung - der aktive Weg zum neuen Job

Appetithäppchen anstelle einer klassischen Bewerbung
Initiativbewerbung - der aktive Weg zum neuen Job
Viele Stellen werden nicht über Ausschreibungen vergeben. Initiativbewerbungen können sich also lohnen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Rund 70% der offenen Stellen werden inoffiziell, auf dem "verdeckten" Stellenmarkt vergeben. 

Die Zahl ist hoch genug, um es selbst einmal auszuprobieren: eine Initiativbewerbung ist quasi ein "Mitarbeiter-Angebot" anstatt eines Stellenangebots, auf das man reagiert. Mit der Eigenbewerbung bietet man seine Fähigkeiten dem Unternehmen an und das kann sich entscheiden, wo und wie sie dieses Angebot am besten nutzen wollen.

 

Die eigenen Stärken kennen und benennen

Wer sich initiativ bewirbt, muss wissen, was er kann und will. Am besten überprüfst du den eigenen Werdegang, die Stärken im Beruf und außerhalb, das eigene Engagement für den Arbeitgeber und für die Gesellschaft. Der Trainerjob beim Kinderfußball ist ebenso eine Qualifikation wie das ehrenamtliche Engagement in der Kirchengemeinde oder bei der Tafel. Selbst wenn du deine Hobbies im häuslichen Umfeld auslebst, kann handwerkliches Geschick genauso erwähnenswert sein wie die Leidenschaft für Gestaltung am PC oder das Ausprobieren neuer Koch- und Backrezepte. 

 

Erste Ansprechpartner finden

Branchenverzeichnisse, Online-Portale und Fachzeitschriften sind bei der Suche nach dem neuen Arbeitgeber eine Quelle der Inspiration. Sobald du weißt, wohin dein Weg gehen soll, geht es an die Details: Wer ist im gewünschten Unternehmen der Ansprechpartner für deinen Bereich, welche Tätigkeit möchtest du dort am liebsten ausüben, warum gerade bei diesem Unternehmen? Eine gute Recherche ist oft der Schlüssel zum Erfolg. Am besten rufst du vorab einmal im Unternehmen an und sprichst mit einem gewünschten Entscheider, damit du deine Bewerbung auch persönlich adressieren kannst.

 

Ein Anschreiben formulieren, das neugierig auf dich macht

Eine Initiativbewerbung besteht in der Regel aus lediglich zwei Seiten: einem Anschreiben und einen Lebenslauf. 50% der Erfolgsaussichten liegen also in dem Anschreiben: Du musst wissen, was das Unternehmen ausmacht und wie du in dieses Gefüge hineinpasst. Vermeide Formulieren wie "könnte, hätte, würde..:" und erkläre mit klaren Worten, warum gerade du in genau diesem Unternehmen arbeiten willst. Berichte von deinen bisherigen Erfahrungen und zeichne auf, was dich für das Unternehmen besonders wertvoll macht. Dabei darfst du auch ein wenig "out of the box" denken, solange du authentisch und ehrlich bleibst.

 

Geduld und Zuversicht bewahren

Nicht immer ist die erste Initiativbewerbung gleich der absolute Volltreffer. Im ungünstigsten Fall passiert.... gar nichts. Das heißt aber nicht, dass deine Bewerbung nicht gut war. Wenn du wissen willst, was der Grund für das Schweigen ist, kannst du telefonisch nachfragen. Ins Gespräch steigst du am besten mit der Frage ein, ob deine Bewerbung überhaupt angekommen ist. Oft gibt es einen nachvollziehbaren Grund, warum keine Reaktion kam - und wenn nicht, dann war es eh nicht der richtige Arbeitgeber für dich. Lass dich dadurch nicht entmutigen und versuch es einfach noch einmal. 

 

Auch den aktuellen Stellenmarkt im Blick haben

Sich nur auf Initiativbewerbungen zu verlassen, kann funktionieren, muss aber nicht. Wer wirklich einen neuen Job sucht, sollte sich nicht auf einen Kanal beschränken, sondern auch den aktuellen Stellenmarkt im Blick haben. Eine "klassische" Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle kann genauso zum Erfolg führen. Die Anforderungen an die Bewerbungsunterlagen sind hierbei ein wenig anders, das Anschreiben muss entsprechend auf die ausgeschriebene Stelle gerichtet sein. 

 

Mit Intitiativbewerbung auf eine Jobmesse gehen

Wer schnell ein Ergebnis erhalten möchte, sollte sich die Chancen auf einer Jobmesse nicht entgehen lassen. Hier suchen Unternehmen nach geeigneten Kandidaten für sich, und selbst wenn man nicht zu 100% auf die angebotene Stelle passt, kann man mit seiner Persönlichkeit in einem offenen Gespräch punkten und so vielleicht schon direkt mit einer Zusage den Heimweg antreten.